ANALYTISCH ORIENTIERTE PSYCHOTHERAPIE

In Deutschland findet sich neben der Verhaltenstherapie und der Psychoanalyse die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie als mit den Krankenkassen verrechenbare Therapieform. Tiefenpsychologisch oder auch analytisch orientiert meint, dass die Therapie selbst das Prinzip des Unbewussten anerkennt. Behandelt werden aktuell wirksame neurotische Konflikte bei begrenztem, foKussiertem Behandlungsziel mit Hilfe konfliktzentrierten und eingeschränkt regressionsfördernden Vorgehens.

Als Folge dieses Vorgehens sollte die spezifisch auslösende Situation im Rahmen des (pathogenen) sozialen Umfeldes unter Berücksichtigung der eigenen inneren Konflikte bearbeitet werden. Die Konfliktfelder können sich auf die Partnerschaft und Familiensituationen, das Arbeitsfeld, die Freizeitbeschäftigung und die innere Konfliktdynamik beziehen. Das Benutzen der Technik der Deutung zielt darauf, den Zusammenhang zwischen auslösender und aktueller Situation unter Einbeziehung des Verhaltens des Patienten in der momentanen therapeutischen Situation herzustellen. Eine Indikation für diese Therapieform stellt sich vor allem dann, wenn die Ich-Struktur des Betroffenen für die Bearbeitung intrapsychischer und interaktioneller Konflikte in dieser Form erfolgversprechend scheint.

Die Zeitdauer dieser Therapieform erstreckt sich meist über einige Monate (nicht Jahre!) bei einer wöchentlichen Frequenz von 1 bis 2 Stunden (insgesamt cirka 80 Stunden).